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Little children are restless on the eve of Saint Nicholas Day. “When will he finally arrive?” Little boots are polished until they shine, a wish list is written to the Christ Child and tucked inside so that Saint Nicholas can pass it on.
Saint Nicholas, Bishop of Myra, lived in Asia Minor in the 4th century. He is known for his secret acts of charity towards the poor. The legend of the three virgins who were unable to marry due to their bitter poverty is truly magical. (1) When the bishop heard of this, he went to their house on three consecutive nights and threw a bag of gold coins through the window. Thanks to his generosity, their misery came to an end and all three were able to walk down the aisle.
This story is also the origin of the custom of secretly bringing gifts to children on the night before the saint's feast day in his name. Over the centuries, St. Nicholas has increasingly become “Santa Claus,” particularly due to the commercial abuse of this tradition.
“Is that the real one?” children often ask with justified suspicion when they encounter men (or even women!) in red suits and white bushy beards in the city. This question should make us sit up and take notice.
As Catholics, we do not want to turn the holy helper and benefactor into a business. “Ho-ho-ho, I am Saint Nicholas” – no! We honor the saints, and that is why we should oppose such abuse in a friendly but firm manner.
When we celebrate the tradition of St. Nicholas, the actor dresses up as a bishop, with dignity and in honor of the saint. And please, not as “Santa Claus.” This is beautifully depicted in the booklet “Sankt Nikolaus” by Ida Bohatta. It is a good and beautiful tradition in honor of the saint. It goes without saying that children should not be lied to. If they ask honestly, it should be explained to them: it is a tradition, a game—in the name of the saint.
For other, however reprehensible reasons, Martin Luther resolutely fought against this Catholic tradition: the veneration of saints was a thorn in his side, so he unceremoniously moved the gift-giving to Christmas Eve and made the Christ Child the bringer of gifts. He abolished the feast day of Saint Nicholas. (2)
One more thought: perhaps this could also encourage us to celebrate the tradition of gift-giving during Advent in the original Catholic manner and not turn Christmas Eve into a materialistic battle. Isn't it contradictory that the poor baby Jesus in the manger is supposed to bring so many material gifts—instead of the secret benefactor St. Nicholas—and is usually completely forgotten on Christmas Eve under the mountain of presents? If it has to be at Christmas, it would make more sense for the gift-giving to take place on the feast day of the Three Kings... and then in favor of the poor...
The Child Jesus is the most beautiful gift of all, filling the soul completely.
This was a small impulse to reflect and consider whether the tradition of gift-giving during Advent should perhaps be “put right” again—in a truly Catholic manner.
Der echte Nikolaus
Zappelig sind die kleinen Kinder am Vorabend zu Sankt
Nikolaus. „Wann kommt er denn endlich?“ Stiefelchen werden blank poliert, ein
Wunschzettel ans Christkind geschrieben und dazu gesteckt, damit der heilige Nikolaus
diesen weitergeben kann.
Der heilige Bischof Nikolaus von Myra lebte im 4. Jahrhundert
in Kleinasien. Bekannt ist er für seine heimlichen Wohltaten für die Armen.
Geradezu märchenhaft schön ist die Überlieferung von den drei Jungfrauen, die
aufgrund ihrer bitteren Armut nicht heiraten konnten. (1) Als dies dem Bischof
zu Ohren kam, ging er in drei aufeinanderfolgenden Nächten zu ihrem Haus und warf
einen Beutel mit Goldstücken durchs Fenster. Ihr Elend hatte dank seiner
Großherzigkeit ein Ende gefunden und alle drei konnten zum Traualtar gehen.
Auf diese Begebenheit geht auch der Brauch zurück, den Kindern
in der Nacht vor dem Festtag des Heiligen in seinem Namen heimlich Geschenke zu
bringen. Im Laufe der Jahrhunderte ist – insbesondere durch kommerziellen
Missbrauch dieser Tradition – der Heilige Nikolaus mehr und mehr zum „Weihnachtsmann“
geworden.
„Ist das der echte?“,
fragen die Kinder nur allzu oft mit berechtigtem Misstrauen, wenn man in der
Stadt den Männern (oder sogar Frauen!) in rotem Anzug und weißem Rauschebart
begegnen. Diese Frage sollte uns aufhorchen lassen.
Als Katholiken wollen wir aus dem heiligen Nothelfer und
Wohltäter kein Geschäft machen. „Ho-ho-ho, ich bin der Nikolaus“ – nein! Wir
ehren die Heiligen und darum sollten wir solchem Missbrauch freundlich, aber
entschieden entgegenstehen.
Wenn wir die St. Nikolaus-Tradition begehen, verkleidet sich
der Darsteller als Bischof, mit Würde und zur Ehre des Heiligen. Und bitte
nicht als „Weihnachtsmann“. Wunderschön dargestellt ist das in dem Büchlein „Sankt
Nikolaus“ von Ida Bohatta. Es ist eine gute und schöne Tradition zu Ehren des
Heiligen. Dabei versteht es sich von selbst, dass man Kinder nicht anlügen
darf. Wenn sie ehrlich fragen, soll man es ihnen erklären: es ist eine
Tradition, ein Spiel – im Namen des Heiligen.
Aus anderen, jedoch verwerflichen Gründen hat Martin Luther
diese katholische Tradition entschieden bekämpft: ihm war die Heiligenverehrung
ein Dorn im Auge und so verlegte er die Bescherung kurzerhand auf Heiligabend
und machte das Christkind zum Gabenbringer. Den Festtag des Heiligen Nikolaus
schaffte er ab. (2)
Noch ein kleiner Gedanke: vielleicht mag uns das auch Ansporn sein, die Gabentradition im Advent wieder in der ursprünglich katholischen Ordnung zu feiern und aus dem Heiligen Abend keine Materialschlacht zu machen. Dass ausgerechnet das arme Jesuskindlein in der Krippe so viel Materielles bringen soll – anstelle des heimlichen Wohltäters St. Nikolaus – und dabei an Heiligabend unter dem Berg der Geschenke meist völlig in Vergessenheit gerät…ist das nicht widersprüchlich? Wenn zu Weihnachten, dann würde es doch mehr Sinn ergeben, wenn die Bescherung am Festtag der Heiligen Drei Könige stattfindet…und dann zugunsten der Armen…
Das Kind Jesus ist doch selbst das allerschönste Geschenk, welches die Seele ganz erfüllt.
Wir sollten uns weder von Martin Luther noch von Werbekampagnen durcheinander bringen lassen, sondern den Festtag des heiligen Nothelfers wahrhaft katholisch begehen. Viel Freude dabei und Gottes Segen!
Heiliger Nikolaus, bitte für uns! Amen.
(1) Wilhelm Hünermann: „Der endlose Chor“, St. Benno Verlag, Leipzig 1953, S. 336-340.
(2) Sophie von Glinski: "Weihnachtsbräuche. Nikolaus und Weihnachtsmann", in: Planet Wissen (Hrsg.), <https://www.planet-wissen.de/kultur/brauchtum/weihnachtsbraeuche/pwieplanetwissennikolausundweihnachtsmann100.html>, abgerufen am 05. 12. 2025.
Bild: Meister der Wimpfener Quirinusaltars: Mos Nicolae. Heiliger Nikolaus und Papst Gregor der Große. Museum der Diözese Rottenburg.
<https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Heiliger_Nikolaus_und_Heiliger_Papst_Gregor_der_Gro%C3%9Fe_(Meister_des_Wimpfener_Quirinusaltars)-_WUS07589.jpg>, abgerufen am 05.12.2025.
Bicci di Lorenzo: Scene from the Legend of St. Nicholas.
<https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Bicci_di_Lorenzo_-_Scene_from_the_Legend_of_St._Nicholas_-_2010.41_-_Indianapolis_Museum_of_Art.jpg>
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